Da, wo die Ruhr in den Rhein mündet, endet das Ruhrgebiet. Auf der anderen Rheinseite findet man Homberg und südlich davon Rheinhausen. Rheinhausen war fast das ganze letzte Jahrhundert vor allem geprägt durch die Fa. Krupp und den vielen tausend Arbeitsplätzen. Daher findet man hier noch einige Ausläufer des Ruhrgebietes. Doch hier fängt für mich auch der Niederrhein an. Je weiter man Richtung Westen geht, desto deutlicher wird dies. Hat man die B 57 überquert, zeigt sich der Niederrhein in seiner typischen Art:

Riesig große Felder mit meist asphaltierten Wirtschaftswegen durchzogen, ab und zu ein paar Pferde oder Kühe links und rechts am Wegesrand, ländliche Häuser und Bauernhöfe und vor allem die unendliche Weite. Hier findet man weit und breit keinen Berg oder Hügel. Das Land ist flach.

Gerade hier in den Feldern von Rumeln und Schwafheim findet man immer wieder auch Regenauffanggewässer, die am Ende in den Rhein münden. Naturschutz wird groß geschrieben. Man hat kaum Möglichkeit, hier wirklich ans Wasser heranzukommen. Es ist ein Idyll für Tiere, für Vögel, die auf dem Boden brüten, die nach Würmern suchen usw. Diese Teile werden von NABU, LINEG und anderen Naturschützern betreut. Hier ist die Hektik nicht Zuhause, kein Lärm, sondern Idylle pur.

Diese Gegend ist aber immer wieder auch geprägt von Baumalleen, mit Bäumen, die vermutlich schon sehr alt sind.

Es sind die wenigen Orte, an denen man beispielsweise bei heißem Wetter ein wenig Schatten findet.

Durch dieses Spalier der Bäume zu laufen, empfinde ich oftmals als Ehre. Rechts und links davon die Weite der Felder und entlang des Weges in Reih und Glied die Bäume. Es ist nur ein kurzes Stück, aber es gefällt mir gut.
Mir gefallen auch immer wieder die naturbelassenen großen Wiesen, die frei sind von Pestiziden jeglicher Art.

Hier habe ich schon mal den ein oder anderen Steinkauz aufgeschreckt, wenn ich dran vorbeigetrabt bin. Es würde mir jedoch nicht im Traum einfallen, diesen umzäunten Bereich zu betreten. Möchte keine Tiere, die hier vielleicht Zuhause sind, stören.

Ich war gestern hier mit dem Fahrrad unterwegs. Es ist in etwa die Laufstrecke, die ich am Wochenende bevorzuge.
Auf den langen Geraden ist man meist der Witterung gnadenlos ausgesetzt, der unbarmherzigen Hitze, dem Regen, Sturm, Wind, Kälte.

Doch es ist für mich auch ein Stück Freiheit, Schönheit der Natur, die mir viel besser gefällt, als beispielsweise die laute City einer Großstadt wie Duisburg. Hier geht es ca. 2 km lang ausschließlich geradeaus, ab und zu mal ein kleines Häuschen rechts und links des Weges, die Strommasten, sonsten nur der Weg und die Felder, eben typisch für den Niederrhein. Auf solchen Wegen kann man auch wunderbar bis nach Holland mit dem Fahrrad fahren. Es sind aber mindestens 45 km eine Strecke hin. Man muss also eine gute Kondition dafür haben. Doch in dieser Jahreszeit macht es viel Spaß.