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28. Januar 2012 6 28 /01 /Januar /2012 10:29

Gestern habe ich meinen Sommerurlaub für die Ostsee gebucht. In mir ist Freude pur, wenn ich nur daran denke an Meer, Sandstrand, vielleicht ja auch Sonnenschein und blauer Himmel... Ich freue mich drauf.

 

Jetzt ist aber noch Januar und weit und breit kein Urlaub, Sandstrand und Meer in Sicht. Aber immerhin ist Wochenende und sogar die Sonne zeigt sich endlich mal wieder.

 

Mein Weg führte mich heute zum Schwafheimer See. Ich erwartete ein nicht ganz so leichten Lauf. Ich erinnere mich noch, wie ich mich vor 1 1/2 Jahren ziemlich mühte auf dieser Strecke. Es geht ja einige Male auf und ab. Ich fühlte mich aber die ganze Woche schon recht gut beim Laufen.

 

Die Nacht war frostig kalt. Bei ca. 0 Grad lief ich heute früh los. Die Scheiben der Autos waren vereist, auf den Straßen war rauhreif zu sehen. Auf den ersten Metern fühlten sich meine Beine gut an. Als ich den Damm erreichte, dessen Weg mich an mein heutiges Ziel führen sollte, wanderten meine Gedanken ganz schnell ganz woanders hin. Meine Gedanken waren schon am noch fernen Urlaubsziel. Ich dachte an den Strand, hörte innerlich die Wellen, glaubte sogar manchmal auf der Zunge die salzige Luft zu schmecken. Ich dachte auch an die netten Menschen, die ich da vielleicht treffen werde.

So in diesen schönen Gedanken versunken merkte ich gar nicht, wie meine Beine mich mühelos durch die diversen Aufs und Abs trugen. Manchmal hielt ich kurz inne, blickte mich um, um mit offenen Augen zu sehen, wo ich war. Ich konnte mich an einige Streckenabschnitte schon kurz danach gar nicht mehr erinnern, so weit weg war ich innerlich. 

 

Allerdings waren heute früh schon wieder sehr viele Hundeführer unterwegs. Doch es lief alle sehr friedlich ab. Sehr viele rufen ihre Hunde zu sich, wenn sie mich kommen sehen. Es wird freundlich gegrüßt und jeder geht dann seines Weges weiter. Es fällt mir aber auf, wie viele Hunde in meinem Laufrevier immer wieder unterwegs sind, egal welchen Weg ich auch einschlage.

 

Ich komme an am Schwafheimer See, der viel kleiner und idyllischer ist, als der Töppersee. Die Enten sind hier fast überall präsent. Man hört sie, an manchen Stellen sind sie sogar am Wegesrand. Zwischendurch tauchen meine Gedanken immer wieder weit ab von der realen Welt. Doch die Beine kennen offensichtlich ihren Weg blind.

 

So vergeht die Zeit auch als ich schon längst wieder auf dem Heimweg bin wie im Fluge. Es ist ein dauerndes Wechselspiel zwischen Realität, wo man Menschen meist mit Hunden trifft, sich grüßt und weiter läuft in Einsamkeit und in Gedanken ganz woanders. Ein Lauf voller Leichtigkeit und Lockerheit mit guten Gedanken im Kopf. Er vergeht mühelos.

 

Zuhause angekommen spüre ich nicht den Hauch von Müdigkeit in mir. Das war vor ca. 1 1/2 Jahren doch noch ganz anders! Dieser Lauf hat mir wieder einmal sehr viel Spaß und Freude bereitet.

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20. Januar 2012 5 20 /01 /Januar /2012 16:53

Endlich ist Freitag Nachmittag, die Arbeitswoche ist vorbei.

Doch erst zog sich der Tag mal wieder endlos in die Länge, als ich im Büro saß. Draußen sah es zunächst grau in grau aus, aber immerhin trocken. Nur zur Mittagszeit wurde es duster und fing heftig an zu regnen und ich war in Zivil mittendrin.

Naja, sowas haut mich nicht wirklich um.

 

Dann ist endlich Feierabend. Doch es warten noch ein paar Pflichten auf mich, wie das Einkaufen, der Friseurbesuch und dann endlich komme ich nach Hause. Schnell die eingekauften Sachen noch verstauen und dann..

 

Ich sehe aus dem Fenster. Es hört gar nicht mehr auf zu regnen, zwischendurch hagelt es sogar richtig doll. Auch das noch, denke ich. Dennoch lasse ich mich davon nicht beirren, weiß die jetzigen unguten Gefühle werden draußen schnell verfliegen. Ich ziehe mich um, ziehe die Laufsachen an, leg den Garmin auf den Balkon, schlüpfe in die Laufschuhe, in die Jacke, noch das Käppi auf, soll mich und vor allem meine Brille vor Regen schützen, dann wieder auf den Balkon, den nun bereiten Garmin ans Handgelenk, den Schlüssel in die Hand, raus aus der Wohnung, raus aus dem Haus.

Es ist gerade mal trocken. Auch gut, ich laufe los und drücke gleichzeitig den Knopf vom Garmin.

 

Nach wenigen Metern schon biege ich ein in den Wald. Die Wege sind vom vielen Regen ganz schön matschig. Doch was solls, mich stört das nicht. Als ich aus den Wald heraus komme, sehe ich in nicht all zu weiter Ferne wieder neue dicke dunkle Wolken, die auf mein Laufarreal zusteuern. Ich überquere die Straße, laufe weiter. Noch fröstelt es mich ein wenig, es fängt schon leicht an zu tröpfeln. Naja, habe ich mit gerechnet, kein Problem, hauptsache ich kann laufen. Ich denke an den Sommer, wo es manchmal so warm ist, dass man wirklich kaum laufen kann, wo es mir manchmal wirklich sehr, sehr beschwerlich ist mit dem Laufen. Doch heute ist nicht heiß, nicht schwül, es ist kein Glatteis oder Schnee auf den Wegen. Da ist nichts,was mich wirklich aufhalten kann. Ich genieße das und laufe und laufe und laufe.

 

Am See angekommen ist es da heute menschenleer. Auch das habe ich so erwartet. Ist ja auch heute nix für die vielen Schönwetter-Menschen. Es regnet mittlerweile richtig und außerdem kommt noch ein kräftiger böiger Wind von vorne. Mir macht das nichts, ich kann trotzdem prima laufen. Von weitem höre ich es laut donnern? Was ist das? Ist das ein Gewitter oder kommt es von einem auf der anderen Seite des Sees lang fahrenden Zug? Ich weiß es nicht. Ich laufe weiter, laufe durch Pfützen, stemme mich manchmal auch gegen den Wind, doch ich laufe. ich vergesse den Alltag, die Arbeit, lass alles Unangenehme von mir abfallen, es gelingt mir jetzt gerade richtig gut. Meine Mütze habe ich tief in mein Gesicht gezogen, sie soll ja meine Brille schützen, damit ich auch weiterhin gut sehen kann. Das klappt auch bestens. So laufe ich weiter und weiter.

 

Ich denke an Udo's Song "Gegen die Strömung, gegen den Wind", eines meiner Lieblingslieder. Irgendwie paßt es gerade jetzt ganz gut, auch wenn der Inhalt dieses Lieder schon ein wenig anders ist. Trotzdem, jeden Tag laufen, sich von nichts und niemanden aufhalten lassen, im Gegenteil, wenn es am widrigsten scheint, ist es fast am schönsten.

 

Die Beine laufen gut, ich bin schon wieder vom See weg Richtung Heimat, da kommen schon wieder richtig dicke harte Hagelkörner vom Himmel. Erst nur ganz leicht, ich höre es mehr, als dass ich es sehe. Es ist ein ganz anderes Geräusch, ich kann es nur nicht wirklich beschreiben. Dann werden die Hagelkörner mehr und dicker und heftiger, sie knallen richtig auf den Boden, perlen von meiner Jacke ab, pong, pong, pong, macht es. Die Mütze ist immer noch tief in meinem Gesicht, dennoch treffen die Hagelkörner meine Wangen und meine Hände. Es prickelt richtig, so wie zehntausend Nadelstiche. Doch mir macht das nichts. Ich bin mittlerweile patschnass, die Schuhe sind eh schon nach den vielen Regenschlachten des noch jungen Jahres total eingesaut.

 

Als ich das letzte Stück vom Wald bis zur Wohnung über die Straße, den Asphalt laufe, sehe ich, wie weiß alles geworden ist auf der Straße, auf den Autos, es knirscht unter meinen Füßen, wie grober Kies.

Nun bin ich aber doch wieder Zuhause und es geht mir gut. Da war nichts, was mein Wohlbefinden gestört hat. Es war einfach nur richtig gut! Und morgen früh geht es wieder raus, dann sogar mal wieder etwas länger. Ich freu mich drauf!

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15. Januar 2012 7 15 /01 /Januar /2012 09:41

Sturm und Regen haben sich fürs Erste verzogen, aber auch die milden Temperaturen.

Nun ist der Himmel blau, die Sonne scheint und am Morgen zeigt das Thermometer gerade mal 2 Grad.

 

Es ist Wochenende und daher laufe ich wieder recht früh los. Es ist noch gar nicht richtig hell draußen. Heute führt mein Weg mich mal wieder durch den Volkspark Richtung Rockelsberghalde. Noch im Volkspark begegne ich zwei Läuferinnen und dass, obwohl es noch immer nicht richtig hell ist und der Tag noch recht jung. Das ist wirklich außergewöhnlich. Man grüßt sich freundlich und jeder läuft seines Weges weiter. Obwohl ich heute sehr langsam unterwegs bin, bin ich noch immer viel schneller als die beiden Mädchen. Aber das ist egal.

 

Ich genieße die Ruhe in dem Wald ähnlichen Park. Bald schon erreiche ich die Gartenstraße, biege ein zur Rheinstraße. Ich überquere die Friedrich-Ebert-Str., der man heute nicht ansieht, was hier sonst werktags für ein Verkehr tobt, dann über die menschenleere Friedrich-Alfred-Str. und Moerser Straße, wo mich dann das tatsächliche Rheingebiet empfängt. Noch ein Stück durch zwei große Halden unten entlang durch und dann beginnt die lange Steigung. Ich wähle noch kürzere, kleine Trippelschritte. Sie machen mir den Aufstieg leichter. Heute läuft es erstaunlich leicht hier hoch. Ich wundere mich darüber, freue mich aber auch. Ich merke, ich bin heute langsamer unterwegs als sonst, empfinde den Aufstieg jedoch längst nicht so anstrengend, wie noch einige Wochen zuvor. Oben angelangt wird noch eine kleine Ehrenrunde gedreht.

 

Dann halte ich an und sehe mich um. Ich blicke auf die Wiesen, denen man das Hochwasser der letzten Woche noch ansieht. Es ist aber eindeutig auf dem Rückzug. Die Brücke der Solidarität liegt friedlich da, überhaupt wirkt alles um diese Uhrzeit an diesem Ort absolut friedlich und freundlich. Auf der anderen Rheinseite ist viel mehr Industrie zu sehen, einige Schornsteine sind aktiv, weiter links dann in der Ferne die Autobahnbrücke der A 40.

 

Ich atme noch einmal tief durch und laufe dann wieder die Halde herunter, begebe mich auf den Heimweg. Im Volkspark wird noch einmal eine kleine Ehrenrunde gedreht. Es ist so schön heute. Da ist am Rande der Moerser Str. das kleine Dammwildgehege. Sponsoren- und Spendengelder finanzieren dieses Arreal, Freiwillige hegen und pflegen es. Hier gibt es Hühner, Enten, Schwäne, einen großen Laufvogel, man hört Wellensittiche und allerlei andere Kleintiere. Zur nicht ganz so frühen Tageszeit kann man sich das Ganze auch näher ansehen. Doch zu der Zeit, wo ich hier langlaufe, hört man nur die Tiere, man sieht keine Menschen und die Türen sind zu.

 

So laufe ich gemächlichen Schrittes weiter nach Hause. Die Sonne steht nun schon recht hoch am Himmel. Es wird sicher noch ein schöner SonnTag werden.

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10. Januar 2012 2 10 /01 /Januar /2012 16:57

Der Regen hat heute mal eine Pause eingelegt. Die Temperatur ist mit 10 Grad sehr mild. Draußen hört man schon so manche Vöglein zwitschern. Wenn ichs nicht besser wüßte, ich würde meinen, das ist der Frühling. Schön ist das!

Als es so viel regnete, dachte ich so manches mal, wie gut dass das kein Schnee ist, der vom Himmel fällt. Meterhoch würde das Weiß dann hier liegen.

 

Heute kam sogar mal die Sonne heraus. Im Büro wäre ich am liebsten schon viel früher nach Hause gefahren und in meine Laufsachen geschlüpft. Als es dann endlich soweit war, hatte sich die Sonne leider schon wieder verzogen. Aber immerhin es war trocken. Ich bemühe mich derzeit immer, schnell nach Hause zu kommen, weil ich unbedingt noch im Hellen meine Runde laufen möchte.

 

Gemütlich trabe ich los und biege ein in das kleine Wäldchen am Wasserturm. Der Weg ist noch immer übersät von den Spuren des Sturmes der letzten Woche, der viele Zweige und Äste umhergewirbelt hat. Viel liegt davon noch kreuz und quer herum. Heute sind gleich wieder mehr Menschen unterwegs als in den letzten Tagen. Was der Regen doch so ausmacht. Ich beobachte, dass Menschen und Hunde gleichermaßen gut gelaunt sind. Viele, die ich mittlerweile von Angesicht kenne, lächeln mich an, wenn wir einander begegnen. Die Hunde interessieren sich nicht für mich. Sie sind mit "Zeitungslesen" beschäftigt.

 

Viele Walkergruppen sind heute ebenfalls unterwegs. Meist hört man sie laut reden, während sie mit ihren Stöcken da lang gehen. Einmal standen drei Damen mittleren Alters mit ihren Stöcken auf dem Weg. Sie fielen schon ziemlich auf, weil sie recht auffallend bunt geschminkt waren. Als ich dann noch an ihnen vorbei lief, roch es stark nach irgendwelchen Duftwässerchen. So, wie ich die Drei wahr nahm, wirkten sie ziemlich deplatziert auf mich.

 

Einmal sah ich am Himmel auch einen Schwarm Wildgänse über das Arreal hinweg fliegen. Man erkennt sie ja unschwer an ihren lauten Hupgeräuschen, die sie immerzu von sich geben. Ich mag das sehr. Bisher konnte ich aber noch nicht feststellen, dass sie sich irgendwo am See nieder gelassen haben.

 

Während ich da so lang laufe, wird es schon wieder allmählich etwas dunkler, die Sonne geht unter. Es fühlt sich so immer gleich recht spät an, wenn ich um diese Zeit laufe. Ich weiß, im Sommer wird es genau umgekehrt sein, wenn da wieder nackte Menschen die Wiesen bevölkern, Grillwolken zum Himmel empor steigen, während ich meines Weges laufe. Es ist fast immer die gleiche Uhrzeit, variiert nur um wenige Minuten. Aber manchmal fühlt es sich früh an und ein anderes mal wie derzeit z. B. halt  spät. Dabei sind doch eigentlich alle Tage gleich lang, nur vielleicht verschieden breit.

 

Naja, ich laufe sowieso, egal ob es sich früh oder spät anfühlt. Mein Tagesablauf läßt mir kaum eine andere Wahl. Ich bin froh und dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, jeden Tag im Hellen laufen zu dürfen.

 

 

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7. Januar 2012 6 07 /01 /Januar /2012 10:38

Die ganze Woche schon bläst ein ordentlicher Wind, ja an manchen Tagen sogar sehr, sehr stürmisch und es vergeht kein Tag ohne viel Regen.  Heute Nacht hörte ich den permanenten nicht aufhörenden Regen. Immerzu regnete es dicke Bindfäden vom Himmel.

 

Früh stand ich auf, vollzog mein übliches Ritual und stand dann irgendwann in sämtlichen Laufklamotten incl. Garmin und gefüllten Rucksack auf dem Balkon und sah mir das Naturschauspiel in Form von heftigstem Regen an. In mir arbeitete es. Soll ich da wrklich raus und dann auch noch für einen längeren Lauf? Ist das nicht arg verrückt? Naja, aber wegen Regen gleich ganz Zuhause bleiben wollte ich auch nicht. Also machte ich mich auf den Weg. Mal sehen, wie weit ich heute so komme.

 

Es war noch stockduster draußen und ich war froh über die Laternen, die die Straßen beleuchteten. Den Weg durch den dunklen Wald mied ich heute und auch den direkten Weg am See entlang ließ ich heute mal weg. Ich bevorzugte lieber gut befestigte Straßen, die vor allem durch die Laternen gut ausgeleuchtet waren. Erst später am Schwimmbad bog ich zum See ab. Es regnete noch immer heftige Bindfäden ohne Unterbrechung vom Himmel. Aber mir ging es trotzdem gut dabei. Mir tat nichts weh, mir war nicht kalt und auch sonst fehlte es mir an nichts, was mein Wohlbefinden beeinträchtigen konnte. Nur fand ich, dass das was ich gerade tat und auch noch eine ganze Weile weiter machen wollte doch mal wieder etwas verrückt. Doch wenn es normal wäre, wäre es längst nicht so reizvoll. Also lief ich weiter meines Weges.

 

Als ich oben in den Feldern ankam, änderte sich meine Stimmung schlagartig. Die Weite dieses Arreals, die Ruhe, die es ausstrahlt, verfehlte seine Wirkung nicht. Sogleich versank ich in eine Traumwelt. Da war es auf einmal egal, ob es regnete oder nicht. Da war nur noch das Laufen, das Wohlfühlen, meine Gedanken ganz weit weg von hier und Genuß pur. Langsam wurde es hell da draußen, was man bei dieser Witterung als hell bezeichnen kann. Es ist ein Tag, wo man in der Wohnung den ganzen Tag das künstliche Licht benötigt. Dennoch, es wurde heller, war nicht mehr ganz so stockduster. Die asphaltierten Wege waren an manchen Stellen mit so großen Pfützen versehen, dass es keine Chance gab, ihnen auszuweichen. Ich lief mittendurch, die Füße wurden nass und kühl. Ich hörte einige Vögel zwitschern und dass, obwohl wir doch Januar haben. Zu Beginn kam der Wind, der heute nicht ganz so heftig blies, meist von vorne.

 

Unterwegs dachte ich oft an andere Streakrunner, die das Laufen bei solch einer Witterung lieben. Ich dachte an Elkli, an Marcus, an Petra... Irgendwie fühle ich mich mit ihnen an solchen Tagen viel mehr verbunden als normal. Ich weiß, heute werden sich viele Täglichläufer dieser Witterung stellen und ihren Spaß dran finden. Auch ich laufe und laufe und laufe und zwar genauso weit, wie ich es mir vorher vorgestellt habe. Ich laufe langsam und bedächtig, will meine Kräfte einteilen, genieße das Ambiente um mich herum, die Weite der Felder, die hohen Bäume mittendrin, laufe am Schwafheimer Meer vorbei, wo mittendrin kahle Kopfweiden stehen. Das ist so typisch Niederrhein, so wie es hier ist und wie ich es mag. Mir kommte kein Mensch entgegen, kein Walker, Läufer, Hundeführer, niemand. Nur ab und zu braust mal ein Auto an mir vorbei. Und mittlerweile schiebt mich der Wind von hinten an.

 

Irgendwann führt mich mein Weg dann doch wieder nach Hause. Diesmal laufe ich direkt am See entlang, es ist ja mittlerweile hellichter Tag geworden. Der Regen hat zwischenzeitlich ein wenig nach gelassen, manchmal scheint es sogar für einen Moment aufzuklaren.

 

Den Wald lasse ich auch auf dem Rückweg aus, wähle lieber die Straße. Nach 18,7 km komme ich wieder Zuhause an. Ich bin froh, dass ich mich aufgerafft habe. Es war unterwegs kein Problem da, schon mal gar nicht wegen des Wetters. Es war halt nur einzig am Anfang die Überwindung von der geschützten Wohnung raus in die rauhe Welt da draußen. Aber hat man das geschafft, gibt es keinen Grund mehr, sich vom eigentlichen Vorhaben abhalten zu lassen.

Schon mal gar nicht an meinem 365. Täglichlauftag meiner vor einem Jahr begonnenen neuen Serie. Es ist vollbracht. Ein Jahr Täglichlaufen ohne Pause ist nun wieder geschafft.

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30. Dezember 2011 5 30 /12 /Dezember /2011 13:15

Das Jahr 2011 ist fast schon Geschichte. Noch ein Tag, noch ein letzter Täglichlauf und dann ist es vorbei.

 

Blicke ich zurück auf das Jahr 2011, so stelle ich fest, dass wieder einmal viel geschehen ist.

 

Zu Jahresbeginn war noch alles voller Schnee und Eis, die Wege waren nicht leicht zu laufen. Doch währte dieser Zustand nur recht kurz, schnell war alles weg geschmolzen und man konnte wieder ungehindert seines Weges laufen.

 

Allerdings habe ich trotzdem einen Fehlstart hingelegt. Ein unangenehmer Magen-Darm-Infekt hatte mich gleich in den ersten Tagen zur Aufgabe meiner Täglichlauf-Serie gezwungen. Das war seinerzeit doch recht bitter. Doch nach wenigen Tagen schon stand ich wieder auf und lief erneut, natürlich wieder jeden Tag. Irgendwie kann ich schon gar nicht anders mehr. Einen gesunden Tag ohne einen Lauf kann ich mir gar nicht mehr vorstellen.

 

DieTemperaturen waren für die Winterzeit recht mild, das Laufen machte mir viel Spaß. Der Februar kündigte dann Veränderungen in meinem Leben an. Ich unterschrieb einen Mietvertrag für eine neue Wohnung. Sogleich gingen dann auch die Vorbereitungen für diese Veränderung los.

 

Die Monate März und April waren daher bei mir geprägt von Dingen, um die ich mich kümmern musste. Die täglichen Läufe habe ich  trotz allem oder vielleicht gerade deshalb sehr genossen. Genossen habe ich es auch, als der Frühling kam, alles grünte und anfing zu blühen. Als dann noch die ersten Gänseküken da waren, war es wieder einmal ein ganz bezaubernder Moment für mich. Ich mag diese Zeit so gerne.

 

Im April / Mai wurde die neue Wohnung renoviert, ich fing an, meine Sachen zu packen und im Mai wurde der Umzug dann tatsächlich vollzogen. Dazwischen immer wieder die unglaublich wohltuenden täglichen Läufe, aus denen ich die Ruhe und Kraft schöpfte, die für ein Umzugsvorhaben eben notwendig sind. Am Ende war alles gut geschafft und irgendwann kehrte dann der Alltag wieder ein.

 

Der Juni ist hierzulande häufig ein regenreicher Monat. So war es auch in 2011. Heftige Regengüsse, teilweise mit Gewitter kamen hernieder. Mit ein paar anderen Streakrunnern habe ich in BaLi ein herrliches Wochenende verbringen dürfen. Es war auch da ziemlich nass, was der allgemeinen Stimmung aber überhaupt nichts anhaben konnte.

 

Im Juli hatte ich dann meinen läuferischen Höhepunkt beim 24-Std.-Lauf in Breitscheid, wo ich tatsächlich 100 km gelaufen bin.

 

Der August beschwerte einige schwül-warme Sommertage mein Läuferleben. Das Laufen war nicht immer nur Freude pur. Doch schön war, dass ich wieder mit einigen anderen Streakrunnern einen Teil der Ruhr mit erobern konnte.

Gegen Ende des Monats entdeckte ich für mich dann außerdem noch die Rockelsberghalde, die höchste Erhebung hier weit und breit mit einem ca. 1 km andauernden Anstieg auf etwa 50 Höhenmeter. Hier habe ich mich dann noch einige Male in 2011 laufend hoch  begeben, um dann von oben die schöne Aussicht rund herum genießen zu können.

 

Im September fuhr ich für ein paar Tage nach Berlin.  Es wurde eine Reise mit wunderbaren außergewöhnlichen Begegnungen mit anderen Läufern / Streakrunnern. Diese gemeinsame Stunden mit Euch waren mit die schönsten für mich in diesem Jahr, für die ich wirklich sehr dankbar bin.

 

Nun spürte man aber auch, dass der Herbst allmählich einzog. Es wurde kühler und somit das Laufen eine Spur angenehmer. Doch im Alltag nach getaner Arbeit fällt es manchmal schwer, sich zum Täglichlaufen aufzuraffen. So ist eben Täglichlaufen. Das bedeutet auch zu laufen, wenn einem mal nicht so danach ist. Meistens stellt sich die Lust dann während des Laufens ein und man ist froh, der anfänglichen Unlust nicht gefolgt zu sein.

 

Die Zeit verging schneller als es einem manchmal lieb ist und schwupp ist auch schon wieder Dezember und das Jahr rum. Allerdings war der Dezember zum größten Teil bei mir geprägt von Laufmüdigkeit und schweren Beinen. Das bisher umfangreichste Laufjahr forderte allmählich ihren Tribut. Auch das ist ganz normal. Ich reduzierte mein gewöhnliches Laufpensum und ließ das kleine Lauftief gelassen über mich ergehen.

 

Jetzt in der letzten Dezemberwoche - ich habe frei - läuft es wieder wesentlich leichter und lockerer. Die Lauflust gewinnt klar die Oberhand und ich freue mich auf das nächste Jahr.

 

Ein neues Jahr wird häufig mit Erwartungen, Wünschen, Träumen, Vorhaben, Vorsätzen und Hoffnungen erwartet.

IMAG0010 (2)

Nicht alles wird so laufen, wie man es sich vorstellt oder wünscht.

 

Trotzdem wünsche ich Euch allen

ein schönes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2012

und dass Eure Träume und Wünsche in Erfüllung gehen mögen. 

 

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20. Dezember 2011 2 20 /12 /Dezember /2011 16:08

Nun ist es nicht mehr lang, dann haben wir Weihnachten.

 

Mancher wünscht sich weiße Weihnachten, vielleicht so:

IMAG0008 (2)

 

Mir reicht diesbezüglich die Erinnerung noch vom letzten Jahr, wo wir Weihnachten so viel Schnee hatten, wie nie zuvor. So viel brauche ich wirklich nicht noch einmal.

Da wünscht man sich manchmal das genaue Gegenteil,  nämlich vielleicht so:

 

IMAG0007 (2)

 

Wäre doch auch mal was, weit weg von hier an einem schönen Sandstrand seinen täglichen Lauf zu genießen bei Sonnenaufgang oder -untergang.

 

Doch würde einem da unter Umständen die Familie fehlen. Weihnachten ist meist die Zeit, wo die ganze Familie zusammen kommt.

 

Wie dem auch sei, was jedem einzelnen gefällt, wie Ihr es auch halten mögt:

 

 

 

Ich wünsche Euch allen angenehme Festtage,

bleibt gesund

und

kommt gut ins Neue Jahr.

 

 

Kornelia

 

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17. Dezember 2011 6 17 /12 /Dezember /2011 11:19

Mit meinen Läufen läuft es langsam wieder besser. Zwischen den etwas schwereren Tagen gibt es immer mal wieder ein paar nicht ganz so schwere, leichtere Läufe. Heute war wieder so einer, wo es ganz gut lief.

 

Das Wetter-Tief von gestern hat sich verzogen. Es hat aufgehört zu regnen und mit 3 Grad ist es kalt, aber nicht zu kalt. Die Sonne schien sogar ein wenig. Herrlich war es, am See lang zu joggen. Es hat endlich mal wieder richtig Spaß gemacht.

 

Was mir derzeit aber noch mehr Freude bereitet, ist der Blick aus meinem Fenster, wenn ich auf meiner Couch sitze.

Da ist ein Haus, schon etwas älter, ein wenig verwildert. Ging ich früher daran vorbei, dachte ich oft, es hätte einen Anstrich mal nötig, der Garten müßte dringend auf Vordermann gebracht werden und es sah insgesamt nach Arbeit aus, um es wieder ansehnlich zu machen.

 

Von meinem Fenster aus, kann man hinter dieses Haus blicken und in den "Garten", der eigentlich kein Garten ist. Da ist viel Grün, viele große Bäume, Sträucher usw. jedoch keine Wiese, kein Ort, der zum Verweilen einlädt.  Da sind aber auch viele kleine Eichhörnchen. Sie hüpfen geschwind von Ast zu Ast, klettern hoch bis in die höchsten Kronen der Bäume. Auf kleinen Ästen wippen sie und hüpfen zum nächsten Ast. Ich bewundere diese Akrobatik immer wieder aufs Neue. Jetzt, wo das Laub fast in Gänze auf dem Boden liegt, kann man sie noch viel besser beobachten. Oft fühlen sie sich vermutlich unbeobachtet, wenn sie auf einem hohen dünnen Ast sind, innehalten, ihr Gesicht putzen, Nahrung genüßlich zu sich nehmen. Es ist immer wieder ein ganz bezaubernder Anblick, der sich mir bietet, wenn ich gemütlich auf meiner Couch sitze.

 

Dieses Haus mit dem verwilderten Garten wirkt auf den ersten Blick unansehnlich und wenig schön. Doch mittlerweile weiß ich dieses Haus und diese Idylle, die es den Tieren bietet, immer mehr zu schätzen.

Manches ist eben erst auf den zweiten Blick wirklich schön und zeigt seinen ganz besonderen Reiz.

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11. Dezember 2011 7 11 /12 /Dezember /2011 10:06

Noch vor kurzem habe ich hier u. a. von der "Form meines Lebens" geschrieben, in der ich mich wähnte.

 

Irgendwie ist mir die  in den letzten Tagen abhanden gekommen. Meine Beine liefen nicht mehr so locker und leicht und das nicht nur mal einen Tag nicht sondern jeden Tag und die Lust zum Laufen war auch nicht die, die ich gerne hätte.  Fast schien mir das zuvor geschriebene wie blanke Hohn.

 

Ich sah mir dann meine Aufzeichnungen an, wieviel ich in den letzten Tagen, Wochen und Monaten gelaufen bin. Ein für mich recht hohes Niveau habe ich da erlaufen. Kaum eine Woche war unter 55 km, oft sogar über 60, die Distanz von 2.700 km habe ich in dieser Woche überschritten, alles das ist vielmehr als ich in meinem gesamten Leben zuvor gelaufen war. Eine richtige Pause, Zeit zur Regeneration, zum mal Durchschnaufen, habe ich mir schon lange nicht mehr genommen.

 

Soll ich da meinem Körper böse sein, dass er mir nun deutlich sagt, was er gerade braucht? Nein, ganz bestimmt nicht.

Ich habe daher beschlossen, es in der nächsten Zeit etwas ruhiger angehen zu lassen. Klar, laufe ich auch weiterhin jedenTag! Aber eben einfach mal ein bißchen weniger, kleinere Runden. Ich nehme ganz bewußt mal Dampf raus. Die dunkle Jahreszeit scheint auch ein wenig dazu einzuladen.

 

Wenn es mich dann wieder richtig juckt in meinem Gebein, lege ich wieder los, wie gehabt.

 

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3. Dezember 2011 6 03 /12 /Dezember /2011 10:01

Nach langer Zeit hatte ich heute morgen endlich mal wieder einen richtigen Regenlauf.

Es war richtiger Regen, kein Nieselregen oder sonst so was Pseudo-mäßiges, nein richtiger Dauerregen sogar mit ein wenig Wind dabei.  

 

Mit einer winddichten Regenjacke lief ich bei ca. 7 Grad los. Meine Brille habe ich Zuhause gelassen. Es war noch nicht richtig hell. Ist die Frage, ob es heute überhaupt richtig hell werden wird? Naja, egal, ich laufe halt. Nur ohne Brille ist es doch recht ungewohnt für mich. Die ersten Meter fühlen sich unsicher und komisch an. Ich bin schon lange nicht mehr ohne Brille gelaufen, fällt mir auf. Ich kann längst nicht so weit gucken, wie mit. Mein Blick richtet sich daher zwangsläufig viel weniger weit vor meinen Füßen, gerade zu Beginn läuft da ein wenig Unsicherheit mit. Ist auch komisch, was ich von weitem glaube erkennen zu können und was es aus der Nähe gesehen dann tatsächlich ist. Manchmal glaube ich ein Huhn zu sehen oder einen großen Vogel, der da reglos mitten auf dem Weg sitzt. Komme ich dann näher heran ist es statt dessen irgend ein Geäst. In der Ferne wieder eine Bank und was ist da drauf? Sitzt da einer bei dem Regen auf der Bank? Nee, es ist ein Müllbehälter mit ner blauen Mülltüte drin. So geht es mir andauernd, wenn ich ohne Brille laufe. Ist irgendwie  ein wenig witzig. Nur mit Brille wäre es bei dem nassen Wetter nicht wirklich besser.

 

Es hat noch nicht lange geregnet, hat erst kurz bevor ich los bin, angefangen. Aber es regnet in Strömen dicke Bindfäden vom Himmel. Die Wege sind ganz gut zu laufen. Es sind noch keine dicken Pfützen da. Klar, bei dem Wetter ist nicht viel los am See. Nur ein paar Hartgesottene gehen mit ihren Hunden Gassi. An solch einen Morgen grüßen wirklich alle, denen man begegnet. Die Gesichter der Menschen kann ich allerdings unter ihrer tief gezogenen Kapuze nicht erkennen. Ich habe keine Kapuze auf und auch keine Mütze. Ich mag es, vom Regen richtig nass zu werden.

 

Bei jedem meiner Schritte patscht es mittlerweile erst nur wenig dann etwas mehr und mehr und mehr. Ich denke daran, wie gut es ist, dass es Regen ist und kein Schnee oder gar Eis. Die Wege sind gut zu laufen, nichts ist rutschig und unangenehm. Mir macht es Spaß. Ab und an begegne ich einsamen Menschen mit ihren Hunden. Einmal kommt ein kleiner Hund dem "sitz"-Kommando seines Frauchens unmittelbar in einer großen Pfütze nach. Igittigitt, denke ich, das muss sich doch fürchterlich anfühlen, mit dem Allerwertesten mitten in einer Pfütze rein.... Ich laufe weiter, heute mal auch um den kleinen Binsenteich herum. Ist nur ein kleiner Abstecher, ca. 1,5 km und dann bin ich schon wieder auf meiner gewohnten Runde.

 

Nun treffen sich gerade zwei Hundefrauchen mit ihren Hunden mitten auf dem Weg. Die eine Frau, mit den wunderschönen Bobtails grüße ich immer. Sie hat ihre Hunde wirklich super im Griff und ich weiß, es ist wirklich kein Problem, hier an ihnen vorbei zu laufen. Doch da ist noch der schwarze Labrador. Frauchen steht neben ihrem Fahrrad und ich laufe mit ungutem Gefühl an den Hund vorbei, der sich sehr für mich interessiert. Frauchen ruft ihn sofort zurück, als er mit mir laufen will. Hinter mir höre ich das nasse Patschen seiner Pfoten auf dem immer nasser werdenden Untergrund. Ich höre, wie er nicht weiter hinter mir hetrabt. Frauchen ist nun auch mit ihrem Fahrrad da. Es kommt zu einem kurzen, aber netten Gespräch. Arthur liebt es offensichtlich zu joggen, wie ich höre. Mittlerweile trabt er neben mir, guckt ab und zu zu mir hoch, richtig nett ist das. Frauchen sagt, er ist schon 11 Jahre alt. Ich sehe, dass Arthur ein wenig humpelt, während er neben mir hertrabt. Mittlerweile ist Frauchen ein Stück weiter vor. Ich sagte zu ihr, ich glaube, er will lieber joggen, statt radeln. Wir lachen beide. Doch dann trennen sich unsere Wege, sie fährt geradeaus, ich laufe rechts rum weiter. Tja, mit so einem lieben Hund würde ich auch gerne häufiger joggen gehen. Das war echt schön, dieses kleine Stück gemeinsam.

 

Den Rest des Weges laufe ich nun wieder alleine. Am Ende bin ich patschnass und zufrieden.

Ich hatte schon lange nicht mehr einen so schönen Regenlauf gehabt. Ich wußte schon gar nicht mehr, wie gut sich so etwas anfühlt.

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