Gestern habe ich meinen Sommerurlaub für die Ostsee gebucht. In mir ist Freude pur, wenn ich nur daran denke an Meer, Sandstrand, vielleicht ja auch Sonnenschein und blauer Himmel... Ich freue mich drauf.
Jetzt ist aber noch Januar und weit und breit kein Urlaub, Sandstrand und Meer in Sicht. Aber immerhin ist Wochenende und sogar die Sonne zeigt sich endlich mal wieder.
Mein Weg führte mich heute zum Schwafheimer See. Ich erwartete ein nicht ganz so leichten Lauf. Ich erinnere mich noch, wie ich mich vor 1 1/2 Jahren ziemlich mühte auf dieser Strecke. Es geht ja einige Male auf und ab. Ich fühlte mich aber die ganze Woche schon recht gut beim Laufen.
Die Nacht war frostig kalt. Bei ca. 0 Grad lief ich heute früh los. Die Scheiben der Autos waren vereist, auf den Straßen war rauhreif zu sehen. Auf den ersten Metern fühlten sich meine Beine gut an. Als ich den Damm erreichte, dessen Weg mich an mein heutiges Ziel führen sollte, wanderten meine Gedanken ganz schnell ganz woanders hin. Meine Gedanken waren schon am noch fernen Urlaubsziel. Ich dachte an den Strand, hörte innerlich die Wellen, glaubte sogar manchmal auf der Zunge die salzige Luft zu schmecken. Ich dachte auch an die netten Menschen, die ich da vielleicht treffen werde.
So in diesen schönen Gedanken versunken merkte ich gar nicht, wie meine Beine mich mühelos durch die diversen Aufs und Abs trugen. Manchmal hielt ich kurz inne, blickte mich um, um mit offenen Augen zu sehen, wo ich war. Ich konnte mich an einige Streckenabschnitte schon kurz danach gar nicht mehr erinnern, so weit weg war ich innerlich.
Allerdings waren heute früh schon wieder sehr viele Hundeführer unterwegs. Doch es lief alle sehr friedlich ab. Sehr viele rufen ihre Hunde zu sich, wenn sie mich kommen sehen. Es wird freundlich gegrüßt und jeder geht dann seines Weges weiter. Es fällt mir aber auf, wie viele Hunde in meinem Laufrevier immer wieder unterwegs sind, egal welchen Weg ich auch einschlage.
Ich komme an am Schwafheimer See, der viel kleiner und idyllischer ist, als der Töppersee. Die Enten sind hier fast überall präsent. Man hört sie, an manchen Stellen sind sie sogar am Wegesrand. Zwischendurch tauchen meine Gedanken immer wieder weit ab von der realen Welt. Doch die Beine kennen offensichtlich ihren Weg blind.
So vergeht die Zeit auch als ich schon längst wieder auf dem Heimweg bin wie im Fluge. Es ist ein dauerndes Wechselspiel zwischen Realität, wo man Menschen meist mit Hunden trifft, sich grüßt und weiter läuft in Einsamkeit und in Gedanken ganz woanders. Ein Lauf voller Leichtigkeit und Lockerheit mit guten Gedanken im Kopf. Er vergeht mühelos.
Zuhause angekommen spüre ich nicht den Hauch von Müdigkeit in mir. Das war vor ca. 1 1/2 Jahren doch noch ganz anders! Dieser Lauf hat mir wieder einmal sehr viel Spaß und Freude bereitet.