Es gibt viele Arten, wie man sein Laufen gestalten kann. Man kann täglich laufen oder macht auch mal zwischendurch den einen oder anderen Tag Pause. Man kann schnell laufen, langsam, weit oder weniger weit, einfach drauflos oder auch nach Plan. Alles hat irgendwo seinen Reiz.
In den letzten Jahren bin ich bis auf wenige Tage täglich gelaufen, so wie ich Lust und Laune hatte. Mal schneller, meistens aber eher sehr langsam und auch nicht besonders weit. Es war ein recht einheitliches Laufen mit nicht all zu viel Abwechslung und meist dem gleichen Einheitsschritt.
Sieht man sich in der Welt des Laufens um, stößt man immer wieder auf diverse "Trainingspläne". Man liest hier davon und hört da von jemanden was. Man surft im Internet und findet manches Interessantes dabei. Es war wie vor mehr als vier Jahren, als ich das erste Mal vom Täglichlaufen hörte. Ich konnte es mir nicht so recht vorstellen, wie das ist, nach Plan zu laufen, mal ganz langsam, mal sehr schnell, mal recht weit und dann auch wieder nur ne kleine Runde. Ein ganz anders strukturierteres Laufen als ich es bislang gewohnt bin. Wie mag das wohl sein, wenn ich nach so einem Plan laufen würde? Würde mir das gefallen? Wie wirkt sich das auf meinem Körper aus? Überfordere ich ihn womöglich? Oder ist das Alles halb so wild?
Fragen über Fragen, die wieder nur für mich richtig beantwortet werden können, wenn ich es tatsächlich mal ausprobieren würde.
Seit zwei Wochen laufe ich nun nach den berühmt berüchtigten Plänen von Peter Greif. Der bietet je nach Leistungsambitionen diverse Pläne an. Ich habe zum Einstieg, zum erstmal Reinriechen und Ausprobieren die Fitnessvariante gewählt.
Seit zwei Wochen laufe ich nun nicht mehr planlos herum. Meine Läufe sind strukturiert mit vielen extensiven Dauerläufen, wenigen (meist einmal die Woche) intensiven Dauerläufen, mit einmal die Woche recht anstrengenden Tempo-Wiederholungsläufen, mit regnerativen Läufen und am Wochenende einem längeren Lauf.
Bis jetzt macht mir das Spaß. Die extensiven Läufe und regenerativen Läufe sind wirklich sehr langsam, viel langsamer als ich bisher meist gelaufen bin. Es bereitete mir zunächst die meiste Mühe, mich auf dieses langsamer Tempo einzulassen. Doch mittlerweile klappt das schon gut. Ein "Aha"-Effekt stellt sich ein. Es ist auf einmal ein Tempo, bei dem auch ich mich mühelos mit anderen Menschen unterhalten könnte, wo ich mit geschlossenem Mund durch die Nase atmen könnte, wo ich das Gefühl habe, endlos lange so weiter laufen zu können. Die intensiven Dauerläufe, die bisher einmal pro Woche auf dem Plan standen, entsprechen in etwa dem Tempo, was ich bislang gewohnt war zu laufen. Die Tempo-Wiederholungsläufe sind dagegen recht fordernd für mich, was wohl auch der Sinn dieser Läufe ist.
Bei den längeren Läufen am WE muss ich meist mein gewohntes Tempo drosseln. Ich spüre, da ist noch viel Luft nach oben für mich. Da geht noch was!
Bis jetzt macht mir dieses Laufen Spaß. Ich bin gespannt, wie sich das Ganze auf meinen Körper, auf mein Laufgefühl, auf mein Leistungsniveau auswirken wird. Überfordert fühle ich mich bislang auf keinen Fall.