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22. Oktober 2009 4 22 /10 /Oktober /2009 17:11
In wenigen Tagen wird in Deutschland schwarz-gelb regieren. Die Wahl hat dieses Ergebnis gebracht, wenn es auch nicht meine Wahl war.
Ob schwarz-gelb, rot- grün oder sonst was ist glaube ich fast egal. Recht würde es uns eh keiner machen. Ich meine aber, dass wir als Volk es vielleicht zum Teil auch selber schuld sind und ich beziehe mich da voll ein. Wir gehen wählen und sind anschließend unzufrieden mit dem, was passiert. Doch wir mischen uns nicht wirklich ein. Wir meckern vor uns hin und das war es. Würden wir uns alle oder jedenfalls viel mehr als jetzt ernsthaft um das Alles kümmern, wäre vielleicht manches anders. Ich habe da eine Vision:
In Deutschland leben ca. 80 Millionen Menschen. Ich stelle mir vor, wenn nur jeder 10. also ca. 8 Millionen an die Bundeskanzlerin einen Brief oder eine Email schicken würden, dass z. B. deutsche Soldaten aus Afghanistan zurückgeholt werden und das Geld statt dessen sinnvollere Verwendung findet, das wäre toll. Ich stelle mir den LKW vor, mit all den Briefen dazu oder wie das Computer-System und Netzwerk im Bundeskanzleramt zusammenbricht, weil so viele Emails diesbezüglich dort eingehen. Man stelle sich so eine Aktion vor der Wahl vor. Ich bin überzeugt, sie würde ihre Wirkung finden. Wir könnten uns alle auf recht primitive und vor allem friedliche Weise so stark einmischen, wenn wir es organisiert bekämen. Ich alleine erreiche mit einem Brief oder einer Email nichts. Doch Millionen Menschen zusammen schon. Man stelle sich so etwas Europa- oder sogar Weltweit vor. Ich glaube, die Welt wäre eine andere, vielleicht tatsächlich eine bessere.
Doch ich weiß, es ist nur eine Vision. Erstens wüßte ich nicht, wie man das organisieren könnte, dass alle in einem gleichen Zeitfenster entsprechend schreiben. Zweitens bezweifel ich, dass man die Masse der Menschen dazu überhaupt bewegen kann. So bleibt einem nichts anderes übrig, als sich frustriert zurückzunehmen und weiter über das Unrecht über alles und jeden zu meckern.
Dabei haben gerade die Menschen in der damaligen DDR mit ihren Montags-Demos bewiesen, wie sehr man friedlich die Welt verändern kann, wenn man es will. Schade, dass aus dieser Bewegung nicht viel mehr geworden ist. Für mich waren es die größten und friedlichsten Demos, die ich je bewußt verfolgt habe. So etwas hätte den Frieden-Nobelpreis mehr verdient als irgendein Politiker.
Dass die Welt so ist wie sie ist, an jeder Ecke Ungerechtigkeit, die Wahnsinns-Schere zwischen Arm und Reich, das Führen von Kriegen, Hungerkatastrophen und noch vieles mehr, dass es das in unserer hochzivilisierten Welt tatsächlich noch immer gibt, sind nicht nur die Politiker schuld, sondern auch die, die es als Volk und Gemeinschaft zu lassen. Wir wehren uns nicht wirklich ernsthaft oder gar in Massen gegen all das, obwohl ich viele kenne, die unzufrieden sind. Ich weiß, es könnte anders, sogar besser sein und kann es doch nicht ändern wie es ist.
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Kommentare

M
<br /> Hallo Kornelia,<br /> <br /> Du hast hier eine schöne Vision beschrieben. Das sind so Themen, mit denen ich mich auch immer wieder beschäftige – auch auf meiner Seite – gleichzeitig sind das deprimierende Themen. Die<br /> Grundlage, um Deine Vision auch nur im Ansatz in die Realität zu führen, wäre Einigkeit. Und die ist nicht gegeben. Dort, wo sie entstehen könnte, wird sie torpediert. Das ist gewollt, schließlich<br /> soll das System Bestand haben.<br /> <br /> Die Mails an das Kanzleramt wären meines Erachtens auch ohne Wirkung. Die Regierung respektive ihre Mitglieder sind nur Marionetten ohne wirkliche Machtbefugnisse. Man könnte auch Benjamin Blümchen<br /> zum Kanzler machen – die Wirkung bliebe dieselbe. Ich erinnere an einen Wirtschaftsminister, der ausgebildeter Schmied war – ohne Abitur. Aber Wirtschaftsminister eines der wirtschaftlich stärksten<br /> Länder der Welt. Absurd! Die wahre Macht liegt sowieso in der Wirtschaft, bei den Großunternehmen. Da existieren sehr viele Beispiele für ihr Agieren.<br /> <br /> Ich persönlich bin ein überzeugter Nichtwähler. Wahlen sind per se sinnlos, sonst wären sie auch verboten. Wie komme ich zu der Aussage? Nun, ich habe das teilweise studiert, kenne einige Politiker<br /> persönlich, mir sind Lokalpolitiker bekannt, die im persönlichen Gespräch Korruption zugegeben haben, hatte beruflich schon damit zu tun. All das Wissen, was sich daraus ergibt, führt zu meiner<br /> extrem nüchternden und feindlichen Einstellung bezüglich der Politik.<br /> <br /> Wir leben in einem kommunistischen Unrechtsstaat. Das klingt absurd, gell? Aber siehe Dich um, Großbanken werden mit Steuergeldern am Leben erhalten, ebenso diverse andere Unternehmen. Wie dem auch<br /> sei, das Interesse, die Schere zwischen Arm und Reich zu verringern, ist nicht vorhanden.<br /> <br /> Deutschland ist ein trauriges Land. Und wer sich traut, die Wahrheit zu sagen, wird seiner Ämter enthoben. Auch das hatten wir erst vor kurzem. Ich bin gespannt, was nach dieser Regierungsform so<br /> kommen wird. Ewig wird dieser Witz nicht weiter gehen.<br /> <br /> Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende,<br /> <br /> liebe Grüße<br /> <br /> Marcus<br /> <br /> <br />
Antworten
N
<br /> <br /> Hallo Marcus,<br /> ich stimme Dir zu, dass eine Einigkeit wahrscheinlich nicht gegeben ist. Es gibt zu vielen Dingen so viele verschiedene Meinungen. Und doch könnte es sein, dass es Themen gibt, wo man eine große<br /> Mehrheit für eine Meinung finden könnte. Doch ich glaube vielmehr, dass man an der Interessenlosigkeit der Menschen scheitert. Ich kenne so viele, die sich mit solchen Themen gar nicht befassen<br /> wollen. Ich befürchte, wie würden viel mehr an deren Gleichgültigkeit scheitern als an irgend etwas anderem.<br /> <br /> <br /> Ich gehe immer wählen. Ich möchte verhindern, dass irgend ein braunes Nazi-Volk auch nur irgendetwas in diesem Lande zu sagen hat. Die Sitze von Bundestag, Landtag, Gemeinderat werden so oder so<br /> vergeben. Je weniger wählen, desto mehr bekommen die wenigen Stimmen für solche Blödmänner Gewicht. Ob alle Politiker korrupt sind, weiß ich nicht. Ich las neulich ein Buch, es hieß "Der<br /> Philosoph und der Wolf". Es war sehr interessant, vor allem die These, dass der Mensch sich in seiner Intelligenz von anderen Wesen dadurch unterscheidet, dass er intrigant und verlogen ist.<br /> Sieht man sich um, stellt man fest, dass die, die diese Eigenschaften am besten beherrschen, tatsächlich weiter kommen.<br /> <br /> <br /> Das mit dem kommunistischem Unrechtsstaat kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe in der Schule gelernt, dass Kommunismus ein Staatsform ist, die aus dem Volke herauskommt. Das hat es leider noch<br /> nie gegeben. Statt dessen aber Diktaturherrschaften.<br /> <br /> <br /> Was auch kommen mag, ich fühle mich außerstande, daran irgendetwas zu ändern und das macht mich traurig. Ich bin politisch alles andere als gebildet, habe aber trotzdem meine Vorstellung und<br /> vielleicht eine etwas naive Vision.<br /> Viele liebe Grüße und ein Schönes Wochenende<br /> wünscht Dir<br /> Kornelia<br /> <br /> <br /> <br />