Schon gestern wehte ein kräftiger Wind. Irgendwie beflügelte er mich und ich freue mich auf den heutigen Lauf.
Es ist in der Nacht wärmer geworden. Mein Balkon-Thermometer zeigte schon früh 11 Grad an und es wehte immer noch ein kräftiger böiger Wind, der Bäume und Sträucher ordentlich wedeln ließ. Der Himmel war grau in grau, aber immerhin trocken.
Die ersten Schritte nach draußen, bei denen mich sogleich eine kräftiger Windböe erfaßte, fühlte sich frisch an. Auf dem ersten Stück blies er mir entgegen. Der See war heute genau wie gestern alles andere als ruhig. Das Wasser war in ständiger Bewegung, auf dem sonst so ruhigen See gingen die Wellen sehr schnell. Mir gefiel es sehr, durch diesen sausenden Wind zu laufen. Mal kam er von der Seite, mal leicht von hinten und dann auch mal von vorne. An geschützten Stellen war dann etwas Ruhe. Wenn er so richtig kräftig wehte, dann brauste es oben in den Bäumen nur so. Es ist immer wieder faszinierend zu beobachten, wie sehr sich Bäume und Sträucher mit dem Wind biegen können, ohne gleich zu zerbrechen. Doch vermutlich wird nicht jeder Ast diesen Kräften heute standhalten.
Es sollte heute wieder ein Stück hoch durch die weiten Felder gehen. Ich war gespannt, wie sich da der sausende Wind anfühlen würde. Der erste Teil war zunächst von dicht stehenden Sträuchern und Bäumen geschützt, später durch Häuser einer Wohngegend. Dann war das Ende der Wohngegend erreicht, ich bog nach links ein, wo es in die Weite der Felder ging. So gleich pustete mich der Wind kräftig von vorne an. Das war ein tolles Gefühl. Teilweise musste ich mich darauf konzentrieren geradeaus zu laufen und nicht vom Wind zur Seite geweht zu werden. Dann ging es wieder links rein und der Wind kam nun von vorne rechts. Dieses Stück war nicht soo lang, dann ging es wieder links herum. Und jetzt kam der Wind von rechts hinten. Wow, wie er mich nach vorne schob. Ich breitete die Arme aus, wollte dem Wind soviel Fläche wie möglich bieten, dass er mich noch weiter anschieben konnte. Ein tolles Gefühl. Es war heute wiedermal nur eine kurze Stippvisite in den Feldern, so dass es schon bald wieder zu Ende war damit.
Ich lief zurück zum See und hatte den Rest meines Weges den Wind meistens von hinten. Ja, so ist es recht, so macht das Spaß. Am Ende meiner 12,5 km-Runde fragte ich mich, warum ich sie heute nicht ein bißchen länger gestaltet habe. Es hat richtig Spaß gemacht.